Winter – Ich fühle bereits deine sanften Hände, kalt wie Eis, die sich um meinen Hals schließen, das stechende Gefühl im Atem, das zugleich schmerzt und wohltut.
Du hinterlässt mich zerrissen, strahlst sanfte Ruhe aus – der weiße Schleier deines Mantels, der mich wie Watte umhüllt und schützt – und zugleich deine Intensität, die scharfen Kanten deiner kalten Hände, die den Himmel grau und die Bäume dem Tode weihen. Gewiss bist du die einzige Jahreszeit, die so wunderschön und schmerzhaft zugleich scheint und ich weigere mich, eine Entscheidung zu treffen, denn du bist mir so ähnlich.
Song: Speak for them
TW: suicide, abuse
Lyrics:
Youtube: https://youtu.be/9ksqGntw6LU
The sudden crying sky leaves her soaked from head to feet, she thinks she might’ve been heard for once when she prayed for something to calm her tears
Her clothes are ripped apart from the war she had to fight against a world that left her confused about who’s fighting by her side
In the backpack on her shoulders waits her only little friend, the cuddling toy was by her side when she was hurt by his rough hands
She knew she couldn’t come back the moment she slipped out the door, when she left her mother sleeping and her daddy passed out on her bedroom floor
He’s staring at the wall, blank like his own heart, his friends say he has no damn reason to feel that way at all
He’s got a perfect house, a garden and a car
He feels like a hypocrite when he plays his new guitar
And he sometimes can’t remember the face of his own father, when he comes back from work he tells him not to bother
And he still feels the weightful words of his charming mother, when she’s listing all his mistakes he just wishes he would smother
He should be 18 today, in a world where he would’ve been saved, his father found him in the bathtub, left by his own faith
She’s 14 today, living on the street, she blows the coke before she gets into another passenger seat
And we see it in their eyes, we see it every day, we see the hurt inside their hearts, we hear it when they say the words they never speak, the silent hurtful cries , we’re too afraid to speak for them, we’d rather let them die
Freiheit
Die Zeit fließt am Fensterrahmen herab und hinterlässt unsichtbare Pfützen auf dem Boden; die Decke steht still und scheint mir dennoch mit jedem Blick ein kleines Stück näher; heute ist es still; still im Außen und auch still in mir - so still, dass ich mich darin verliere. Still beobachte ich die Fliege am Fenster, wie sie stundenlang versucht, die Freiheit zu erreichen, welche so sichtbar und dennoch unerreichbar scheint. Und ich kann mich nicht entscheiden, ob ich ihre immerwährenden Versuche als töricht oder mutig bezeichnen sollte.
Song: Move on anyway
Your smile hits my frown, your head held high, adjust your crown
Bittersweet words leave your tongue another hypocritical song
Expect me to kiss your feet, thank you for taking care of my needs
You wanna hear gratitude from me, well I thank your for showing me who I’ll never try to be
Makes me sick to hear your laughter when we’re around others
Makes me sick to see your proud face that only occurs when I have nothing to say
Your hurtful words left their letters in my brain, forming armed forces that fight against myself
I’ve seen enough of your masquerade, I’m just sick of drowning to maintain your game
So get out of my head, get off my back, get out of my way, I’m going away to find myself
I kinda like your compassion when my mistakes gained your attention
And it’s kind of magic how you’re able to play every word of your charade within one day
It’s nice to feel like a bird with cut-off wings, trying to free itself from rusted chains
But your greatest power is our relation, I just can’t escape this imposed conscience
Makes me sick to hear my „sorry“ as if my presence owes you an apology
Makes me sick to see me running away and deal with the conflict in destructive ways
Makes me sick to hear me say „yes“ again, ‚cause I feel like my only task is to obey
And it makes me so sick that I still believe, I am committed to choose you over me
Now get out of my head, get off my back, get out of my way, I’m going away to find myself
I am done with my own regret, I am done with my own self hate, I am done with feeling guilty cause I am so done with your words like a gun shooting hatred in my heart
So you can stay in my way, refuse to get away but I will move on anyway
Song Tell me
Tell me, was it your intention, forgetting how to laugh?
Tell me, is this what you dreamt of, what you were longing for?
Tell me, again how you can stop whenever you want
Tell me, does your body likes it, living of itself
Tell me, does your soul feels lighter, when you’re nothing but a shell
Tell me, does your brain feels better, distracted from it’s thoughts
Tell me, when you look in the mirror, do you still see yourself?
Cause this is just another way to not feel what your feeling,
Tell yourself that you will gain self-worth through disappearing
Fighting for peace in your head by declaring war with yourself
but deep inside, you know you lie when you say that you won’t die
Tell me, did it kept it’s promise to make you someone else?
Tell me that you’re in control while you’re loosing yourself?
Tell me, doesn’t it feel good to feel that you’re alive?
And please tell me how good it feels to die
Cause this is just another way to not feel what your feeling,
Tell yourself they’ll finally see you when you’re disappearing
Fighting for peace in your head by declaring war with yourself
but deep inside, you know you lie when you say that you won’t die
Now you can finally see what you did to yourself, you try to change directions but you’ve lost control
Wanted to be someone else, but you’ll never be good enough
And now your picking up the pieces of a soul that once was and the pieces will never fit the same
Cause this was just another way to not feel what you were feeling,
Told yourself that you would gain self-worth through disappearing
Fought for peace in your head by declaring war with yourself
but deep inside, you knew you lied when you said that you wouldn’t die
Auf der Westseite
Hier auf der Westseite des Gebäudes erstreckte sich der Himmel in gleißendem Weiß, was ihre Augen zwang, sich schmerzhaft zusammenzuziehen, um überhaupt einen Blick nach draußen zu wagen. Die alte Rüstung des Balkons knarrte laut, als sie ihn betrat, was selbst noch über den Donner hinweg zu hören war. Die Helligkeit erschien ihr wie Hohn auf ihr eigenes Leben, und sie fragte sich, ob es wohl ein Zeichen war, dass ihr Balkon nicht in Richtung der schwarzen Wolkenwand auf der anderen Seite des Gebäudes zeigte. Vielleicht sollte sie dem Licht entgegen gehen, nicht in dem endlosen Grau ihres Alltags verweilen und die Leere in sich füllen. So wie sie hier stand, fühlte sie sich hingegen eher ausgelacht von der Sonnenseite, auf der sie die einzige graue Ausnahme zu bilden schien. Das Gewitter jedoch war eine wilkommene Abwechslung, denn nicht allzuoft erlebte sie mal etwas Spannung um sich herum. Die Ehe mit ihrem Mann war bereits seit Jahren eingeschlafen und immer öfter fragte sie sich, ob sie je wirklich im Zeichen der Liebe existiert hatte. Es waren eher die 2 mittlerweile erwachsenen Kinder, die ein Band zwischen Ihnen knüpften, wenn auch eher aus Pflichtgefühl als aus Zuneigung. Ihr Ehemann, ein großgewachsener Steuerberater mit vollem schwarzen Haar und einem Körperbau, der die Frauen regelrecht zum Schwärmen brachte, schien eigentlich der perfekte Mann, den sich jeder an seiner Seite wünscht. Nicht nur unglaublich attraktiv und muskulös, sondern auch intelligent und ein echter Gentleman war eher ohne Zweifel. Sie konnte sich glücklich schätzen, ihn an ihrer Seite zu wissen, denn nicht nur mit seinem beruflichen Erfolg trug er zu einen erfüllten Familienleben bei, er kümmerte sich auch stets liebevoll um die Kinder, als diese ihr als Mutter gehörig zu schaffen machten. Nie erhob er die Stimme, nie schien er ein böses Wort zu gebrauchen und nie schien ihn diese Welt zu überfordern, so wie sie es täglich zu spüren bekam. Ihre Freundinnen träumten desöfteren schwärmerisch von ihrem liebreizenden Mann, während sie sich wieder einmal über ihr Single-Dasein beschwerten. Zwischen Cappucino, Sekt und Friseurbesuchen tauschten sie sich stetig die schlimmsten Männergeschichten aus, die sie auf eines ihrer unzähligen Tinder Dates erlebten. Das Gelächter spukt ihr auch jetzt im Kopf rum, wenn sie an Karen dachte, wie sie den Lockenwickler aus ihrem dünnen, künstlich blond gefärbten Haar entfernte und dabei pausenlos erzählte, wie der 30 jährige Schönling sie nicht einmal im Bett befriedigen konnte. Die 3 Gesichter, die auf ihren pinken Lippen hingen, brachen in lautes Lachen aus, und sie erinnerte sich nur zu gut an ihr eigenes, zu einer Fratze verzerrtes Gesicht, dass nur halbherzig den Erzählungen mit Desinteresse folgte, aber das erdrückende Gefühl hatte, dazugehören zu müssen zu dieser Klischeebehafteten Frauen tratsch runde. Sie selbst war mit ihrem 42 Jahren sogar noch die Jüngste, fühlte sich in Anbetracht ihrer gackernden, zufriedenen Freundinnen jedoch unglaublich alt und träge. Wie machten sie das nur?, fragte sie sich täglich. Ein Leben zwischen Fitnessstudio, Sektabenden, Arbeit, Schönheitspflege und Männern schien sie alle volkommen auszufüllen, während sie sogar mit ihrer perfekten Familie ihr Leben abgrundtief verteufelte. Die Langeweile schien sie innerlich aufzufressen, eine Art von Leere, die sich nicht mit einem Status in der Gesellschaft füllen ließ.